Nun ist der „Mörder“ (es war wohl eher ein tragischer Unfall) wieder auf freiem Fuß, und Sonny, erfüllt von Hass, will sich an ihm rächen. Sie verpflichtet natürlich Lou, die langsam, aber sicher ihre Zweifel an den Racheoperationen entwickelt. Daran kann auch eine zarte Liebesbeziehung der beiden Mädchen zueinander nichts ändern. Sonny engagiert daher Tayo und seine kleine Gang, ihr bei der Rache behilflich zu sein. Zuerst wird Hagen Benders Katze getötet, dann soll es ihm an den Kragen gehen. Ausgerechnet da macht sich Lou für Bender stark; in der dramatischen Zuspitzung stellt sich die Frage – wird Sonny ihrer Freundin zu Hilfe kommen?

Das alles ist recht gekonnt, wenn auch nicht klischeefrei erzählt. Im Grunde geht es darum, wie eine Freundschaft ganz langsam zerbricht, nicht zuletzt deshalb, weil Lou sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt. Aufgehübscht ist die Geschichte durch eine konsequente Schwimm-Metapher. Auch das leere Schwimmbecken, in das sich die beiden Mädchen zurückziehen, spielt dabei eine wesentliche Rolle. Und die Ratte darin auch.

S. 252 (Freundschaft, Identität; 13/14)